Häufig gestellte Fragen zu antiviralen Medikamenten gegen die Grippe A(H1N1)


23.07.2009 - Mit der Diskussion und den Berichten zum Thema Grippe A(H1N1) (früher: Schweinegrippe genannt) treten auch immer Fragen zur Verwendung und zum Umgang mit antiviralen Medikamenten auf. Nachfolgend finden Sie Antworten auf eine Reihe häufig gestellter Fragen zum Umgang mit diesen Medikamenten. 

1. Sollen Personen, die Grippesymptome aufweisen oder Kontakt mit A(H1N1)-Verdachtsfällen hatten, vorsichtshalber antivirale Medikamente einnehmen?
2. Schützt Tamiflu® vor der Grippe A(H1N1)?
3. Kann der Virus auch gegenüber Tamiflu® oder Relenza® resistent werden?
4. Wie gross sind die Vorräte an Tamiflu® und wie würde das Medikament verteilt?

5. Dürfen schwangere Frauen oder stillende Mütter antivirale Medikamente einnehmen?

6. Gibt es auch antivirale Medikamente für Kinder?
7. Wohin kann ich mich bei weiteren Fragen wenden?



 
Antworten


1. Sollen Personen, die Grippesymptome aufweisen oder Kontakt mit A(H1N1)-Verdachtsfällen hatten, vorsichtshalber antivirale Medikamente einnehmen?
Fachleute raten davon ab, auf eigene Initiative antivirale Medikamente einzunehmen. Patienten, bei denen die Erkrankung tatsächlich festgestellt wird, erhalten im Spital oder vom Arzt, der Ärztin die adäquate Behandlung. Tamiflu® ist rezeptpflichtig, wird von den Kassen aber zurzeit nicht übernommen. Zu sagen ist auch, dass die meisten Personen, die sich mit dem Virus A(H1N1) angesteckt haben, ohne antivirale Medikamente wieder gesund wurden.

2. Schützt Tamiflu® vor der Grippe A(H1N1)?
Als wirksam gegen den Virus der Grippe A(H1N1) werden zwei Medikamente eingestuft: Tamiflu® und Relenza®. Gegenüber gewissen andern Medikamenten (so genannten M2-Hemmern) sind die Viren resistent. Die Medikamente Tamiflu® und Relenza® können die Symptome der Influenza mindern und die Dauer der Krankheit verkürzen. Sie können auch verhindern, dass es zu schweren Komplikationen oder gar zum Tod kommt.

 

3. Kann der Virus auch gegenüber Tamiflu® oder Relenza® resistent werden?
Es kann sich eine Resistenz gegenüber diesen Medikamenten entwickeln. Deshalb ist es wichtig, dass die Medikamente nicht von etlichen Leuten unkoordiniert auf Vorrat eingenommen werden – dies könnte Resistenzen beschleunigen. Die Weltgesundheitsorganisation und das Bundesamt für Gesundheit überwachen die Situation kontinuierlich.

4. Wie gross sind die Vorräte an Tamiflu® und wie würde das Medikament verteilt?
Der Bund hat so viele Medikamente an Lager, dass ein Viertel der Bevölkerung bei Erkrankung behandelt werden könnte: Die Schweiz verfügt über 30 Millionen Kapseln, die ausreichen, die erkrankte Bevölkerung zu behandeln und das gesamte mit der Krankheit konfrontierte Pflege- und Medizinalpersonal zu schützen. Sobald das Pflichtlager freigegeben wird, erhält jeder Kanton ein Kontingent an Medikamenten, für deren Verteilung er zuständig ist.

5. Dürfen schwangere Frauen oder stillende Mütter antivirale Medikamente einnehmen?

Nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens dürfen auch schwangere Frauen mit antiviralen Medikamenten behandelt werden. Eine Behandlung hat aber immer in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Gynäkologen zu erfolgen. Zurzeit ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff von Tamiflu® beim Stillen in die Muttermilch übertritt, dies scheint jedoch möglich. Deshalb sollten Mütter während einer Behandlung mit Tamiflu® nicht stillen. 

6. Gibt es auch antivirale Medikamente für Kinder?
Solche Medikamente sind auch in einer Kinderdosierung erhältlich und werden im Fall einer Erkrankung vom zuständigen Arzt verschrieben.

7. Wohin kann ich mich bei weiteren Fragen wenden?
Das BAG hat eine Hotline eingerichtet. Während Bürozeiten erhalten Sie unter der Nummer +41 (0)31 322 21 00 Antworten auf Ihre Fragen. Für aktuelle Informationen zur pandemischen Grippe (H1N1) 2009 stehen zudem folgende Webseiten zur Verfügung:
• BAG-Influenzawebseiten: http://www.bag.admin.ch/influenza 
• BAG-Pandemiewebseiten: www.pandemia.ch mit Informationen für die Bevölkerung;
• Pandemieplan Schweiz 2009 (http://www.bag.admin.ch/influenza/01120/01134/03058/index.html?lang=de)
• WHO (Weltgesundheitsorganisation): http://www.who.int/en und http://www.who.int/csr/disease/swineflu/en/index.html

 

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Quelle: Bundesamt für Gesundheit 23.07.2009 - Internet: http//www.bag.admin.ch

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