Lernen Sie die WHO besser kennen, die sich im Visier der US-Regierung unter Trump befindet
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UNO), zuständig für das internationale öffentliche Gesundheitswesen, mit Sitz im Schweizer Kanton Genf. Die USA sind mit Abstand der grösste Geldgeber der WHO und tragen etwa ein Fünftel zum Budget bei. Allerdings hat Donald Trump beschlossen, dass die USA sich bis 2026 aus der Organisation zurückziehen werden. Während der Covid-19-Pandemie spielte die WHO eine zentrale Rolle. Dennoch kritisierten Politiker wie Donald Trump, die Organisation habe ihre Aufgabe nicht ausreichend erfüllt. Auch Argentinien, ein kleiner Beitragszahler, kündigte im Februar 2025 seinen Austritt an. Dies erfolgte durch den amtierenden Präsidenten Javier Milei.
Die WHO und ihre Bedeutung für das internationale Genf
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschäftigt weltweit rund 8000 Mitarbeiter. Davon arbeiten etwa 2400 am Schweizer Hauptsitz in Pregny-Chambésy im Kanton Genf. Seit 2017 ist der Äthiopier Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus Generaldirektor der WHO. Gegründet wurde die WHO am 7. April 1948. Sie entstand als Zusammenschluss verschiedener Gesundheitsinstitutionen weltweit. Seit ihrer Gründung wird die Organisation am Genfer Standort von der Schweizerischen Eidgenossenschaft beherbergt. Ihr Hauptgebäude wurde 1966 eingeweiht. Die Arbeit der WHO stützt sich auf drei Pfeiler: den Hauptsitz in Genf, sechs dezentrale Regionalbüros und ein vom Generaldirektor geleitetes Sekretariat.
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Amerikanischer Rückzug
Der amerikanische Präsident Donald Trump unterzeichnete kurz nach seiner Amtseinführung am 22. Januar 2025 ein Dekret, um den Austritt der USA aus der WHO einzuleiten. Trump hatte die Organisation zuvor scharf für ihr Management der Covid-19-Pandemie kritisiert. Bereits während seiner ersten Amtszeit hatten die USA Schritte zum Verlassen der WHO eingeleitet. Sein Nachfolger Joe Biden machte diese Pläne jedoch rückgängig.
Budget
Das Budget der WHO wird jeweils für zwei Jahre festgelegt. So betrug das Budget der Organisation für den Zeitraum 2018–2019 beispielsweise 5,62 Milliarden US-Dollar, also rund 2,8 Milliarden pro Jahr. Dies geht aus einem Artikel der Zeitung Le Figaro hervor. Im Jahr 2024 finanzierten die USA über ihre Regierung 18 % des WHO-Budgets. Laut einem WHO-Bericht übernahmen sie im selben Jahr 75 % der Kosten für das HIV- und Hepatitis-Programm, 61 % für das Tuberkulose-Programm und 29 % für die Stärkung der Gesundheitssysteme in armen Ländern während Notlagen. Mehrere Jahre lang war auch die Bill & Melinda Gates Foundation ein bedeutender Geldgeber. Zeitweise war sie sogar der zweitgrösste Beitragszahler – direkt nach den USA als Staat.
Neue Budgets
Der Exekutivrat der WHO empfahl nach einer Sitzung im Februar 2025 in Genf, die Mitgliedsbeiträge der Organisation um 20 % zu erhöhen. Damit soll bis 2030 mindestens die Hälfte des WHO-Budgets durch diese Beiträge gedeckt werden. Ziel ist es unter anderem, die Abhängigkeit von einer Handvoll grosser Geldgeber zu verringern.
12. Februar 2025, von Xavier Gruffat (Apotheker, MBA). Quellen: WHO, Agenturen (Keystone-ATS, AFP), Pharmanetis Sàrl und Pharmapro Sàrl, die diese Informationen herausgeben, sind Auftraggeber.