Apotheken sollen öfter rezeptfreie Medikamente abgeben


BERN - Durch die Neukategorisierung von Arzneimitteln im Jahr 2019 sind Mehrkosten von 24,5 Millionen Franken pro Jahr entstanden. Zu diesem Schluss kommt der Bundesrat. Er will Apothekerinnen und Apotheker ermutigen, künftig vermehrt rezeptfreie Medikamente abzugeben.


Im Rahmen der Revision des Heilmittelgesetzes war 2019 die Abgabekategorie C aufgehoben worden. Rund 85 Prozent der betroffenen Arzneimittel wurden in die Kategorie D herabgestuft. Ihr Verkauf wurde so erleichtert. Die restlichen 92 Medikamente wurden neu in der Kategorie B eingeteilt. Diese Mittel können nur noch auf Rezept oder mit einer Fachberatung verkauft werden.

Durch die Umteilung sind im Gesundheitswesen Mehrkosten von rund 24 Millionen Franken pro Jahr entstanden. Diese Schätzungen gehen aus einem Bericht hervor, von dem der Bundesrat am Mittwoch Kenntnis genommen hat, wie er mitteilte. Bestellt hatte diesen Bericht das Parlament.

Die Mehrkosten sind gemäss der Analyse darauf zurückzuführen, dass Patientinnen und Patienten häufiger zum Arzt gehen, um ein Rezept zu erhalten, was nicht immer nötig ist. Ein weiterer Grund seien höhere Medikamentenpreise infolge der Anpassung des Vertriebsanteils, der je nach Kategorie variiert.

Unnötige Arztbesuche verhindern

Die zusätzlichen Kosten liegen deutlich tiefer als befürchtet. Die Pharmaindustrie ging ursprünglich von Mehrkosten im Umfang von rund 100 Millionen Franken pro Jahr aus. Das Parlament überwies daraufhin eine Motion, die verlangte, dass durch die Umteilung der Arzneimittel keine zusätzlichen Kosten und Aufwände für das Gesundheitssystem entstehen dürfen.

Der Bundesrat hat nach Bekanntwerden der neusten Ergebnisse Massnahmen zur Dämpfung der Kosten getroffen, wie er mitteilte. Beispielsweise sollen Apothekerinnen und Apotheker dazu ermutigt werden, vermehrt rezeptfreie Medikamente abzugeben und so unnötige ärztliche Konsultationen zu verhindern.

Eine weitere vorgeschlagene Massnahme sieht vor, die Kennzeichnung auf den Verpackungen anzupassen und den Hinweis anzubringen, dass das Medikament rezeptfrei erhältlich ist.

Quelle: SDA / Keystone - 26.02.2025, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2025 Pixabay

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