Gesundheit - Milchkonsum kann laut Studie das Risiko für Darmkrebs vermindern
OXFORD - Eine umfangreiche britische Untersuchung stützt die Annahme, dass Milch und bestimmte Milchprodukte das Risiko für Dickdarmkrebs verringern können. Hingegen können Alkohol sowie rotes und verarbeitetes Fleisch das Darmkrebsrisiko erhöhen, wie das Team um Keren Papier von der Universität Oxford (Grossbritannien) berichtet.
Ein Glas Milch (200 Gramm) pro Tag senke das Erkrankungsrisiko im Mittel um etwa 14 Prozent, 50 Gramm Joghurt um acht Prozent - wohl vor allem wegen des enthaltenen Kalziums, berichten die Forschenden in der Fachzeitschrift "Nature Communications".
Die Daten zeigen einen statistisch herausgearbeiteten, keinen kausal nachgewiesenen Zusammenhang. Von 1996 bis 2001 hatten sich etwa 1,3 Millionen Frauen in England und Schottland an der "Million Women Study" beteiligt, nachdem sie an einem Screening zur Vorbeugung von Brustkrebs teilgenommen hatten. Sie füllten einen detaillierten Fragebogen aus und schilderten ihre Nahrungsaufnahme über einen Zeitraum von sieben Tagen.
Wegen unvollständiger Daten und aus anderen Gründen wurden zahlreiche Teilnehmerinnen von der Datenauswertung ausgeschlossen. Es blieben Daten von 542'778 Frauen übrig, die nach jeweils drei bis fünf Jahren erneut befragt wurden. In einem Zeitraum von durchschnittlich knapp 17 Jahren erkrankten 12'251 (2,26 Prozent) der Teilnehmerinnen an Darmkrebs.
Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs
Die Forschenden um Papier schauten sich nun mögliche Zusammenhänge zu 97 Ernährungsfaktoren an. Sie ermittelten 17 Faktoren, die den Daten zufolge eine statistisch signifikante Wirkung auf das Darmkrebsrisiko haben. Den grössten positiven Effekt erzielte Kalzium mit einer Verringerung des Risikos um im Mittel etwa 17 Prozent je 300 Milligramm am Tag.
Kalzium scheint in hohem Masse an der schützenden Wirkung von Milch und Milchprodukten beteiligt zu sein: Wurde der Effekt von Kalzium statistisch herausgerechnet, war die positive Wirkung von Milch und Milchprodukten deutlich geringer. Dies galt auch für in Milch enthaltene Nährstoffe wie Vitamin B2, Magnesium, Kalium und Phosphor.
Weitere Lebensmittel und Nährstoffe, die das Darmkrebsrisiko reduzieren sind der aktuellen Auswertung zufolge Frühstücksflocken, Obst, Vollkornprodukte, Ballaststoffe, Folsäure und Vitamin C. Bereits 20 Gramm Alkohol pro Tag hingegen erhöhen das Darmkrebsrisiko demnach im Mittel um etwa 15 Prozent. Bei rotem sowie bei verarbeitetem Fleisch - etwa Wurst - können es bei 30 Gramm pro Tag etwa acht Prozent mehr sein.
Quelle: SDA / Keystone - 11.01.2025, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2025 Pixabay