Betäubungsmittel - Bund verbietet weitere Designerdrogen
BERN - Der Bund verbietet weitere Designerdrogen. Nitromethaqualon sowie synthetisch gewonnene Derivate von THC stehen neu auf der Liste der verbotenen psychoaktiven Substanzen. Der Konsum von Designerdrogen ist ein Risiko für die Gesundheit.
Das Departement des Innern (EDI) passte die entsprechende Verordnung an und setzte sie am Dienstag in Kraft, wie das Heilmittelinstitut Swissmedic mitteilte. Herstellung, Handel und Anwendung der aufgelisteten Substanzen sind illegal und stehen unter Strafe. Dafür massgebend ist das Betäubungsmittelgesetz.
Die neu verbotenen Substanzen seien zunehmend verbreitet, schrieb Swissmedic. Verkauft werden sie hauptsächlich über das Internet. Das Verbot soll dem Schutz der Gesundheit dienen und zugleich verhindern, dass Designerdrogen über die Schweiz umgeschlagen werden. Aktuell sind 297 Einzelsubstanzen und 16 Substanzgruppen im Verzeichnis der verbotenen psychoaktiven Substanzen aufgeführt.
Neu verboten ist Nitromethaqualon. Es handelt sich nach Angaben von Swissmedic um einen Wirkstoff aus der Gruppe der Chinazoline, und diese zählen zu den Hypnotika. Um Forschung und Entwicklung nicht zu behindern, falle einzig die private Verwendung der Substanz unter die Kontrolle, schreibt Swissmedic. Wissenschaftliche und industrielle Verwendungen blieben möglich.
Neu untersagt sind zudem synthetisch gewonnene Derivate von THC, die allerdings stärker wirken als der in Hanfpflanzen enthaltene Wirkstoff THC. Derzeit werden sie nach Angaben von Infodrog, der Schweizerischen Koordinations- und Fachstelle Sucht, meist auf legales CBD-Cannabis gesprüht.
Kriminelle könnten so angereicherten CBD-Hanf auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Unter Umständen können synthetische Cannabioide tödlich wirken. Infodrog rät zur Vorsicht und empfiehlt, Cannabis vor dem Konsum testen zu lassen.
Der Konsum von Designerdrogen kann die Gesundheit gefährden. Es sei nicht bekannt, wie sie wirkten, ob sie abhängig machten und wie schädlich sie seien, wenn sie wiederholt oder zusammen mit anderen Drogen eingenommen würden, schrieb Swissmedic.
Quelle: SDA / Keystone - 05.11.2024, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2024 Pixabay