Die Gelbsucht-Viren - Hepatitis A bis E
BERN - Hepatitis-Viren können Entzündungen der Leber hervorrufen. In der Schweiz sind schätzungsweise 70'000 bis 90'000 Menschen damit infiziert - die Hälfte davon ohne es zu wissen. Jährlich erkranken Hunderte neu daran. Viele bekommen eine Zirrhose oder Leberkrebs - oft mit Todesfolge.
HEPATITIS A - Übertragung von Mensch zu Mensch sowie über verunreinigte Nahrung und Wasser. Impfung gegen die "Reisegelbsucht" möglich, auch in Kombination gegen Typ B. Keine spezielle Therapie, Alkohol ist tabu. In der Schweiz etwa 100 Fälle pro Jahr (Bundesamt für Gesundheit BAG).
HEPATITIS B - Hohe Ansteckungsgefahr über Blut (etwa über verunreinigte Spritzen, Piercing) und andere Körperflüssigkeiten, zum Beispiel beim Sex. Impfung möglich. Antivirale Therapie für Patienten mit chronischer Erkrankung. In der Schweiz etwa 20'000 Infizierte und 100 akute Erkrankungen pro Jahr (BAG), dazu 800 neue Fälle durch infizierte Migrantinnen und Migranten (Expertengruppe für virale Hepatitis SEVHep).
HEPATITIS C - Übertragung meist über Kontakt mit Blut. Sehr häufig: In der Schweiz sind 0,7 bis 1 Prozent der Bevölkerung infiziert. Keine Impfung. Oft chronisch (bis zu 85 Prozent der Fälle). Neue, sehr effiziente antivirale Medikamente seit 2014 zugelassen. Etwa 50 neue, akute Fälle pro Jahr (BAG) gemeldet, dazu ca. 250-300 durch Einwanderer (SEVHep).
HEPATITIS D - tritt nur mit einer Infektion mit Typ B auf. Übertragung über Blut. Schutz durch Hepatitis-B-Impfung. Oft schwere chronische Verläufe. Keine wirksame antivirale Therapie. Selten in der Schweiz (BAG).
HEPATITIS E - Verhält sich ähnlich wie Hepatitis A-Virus, über Wasser übertragen (Reisekrankheit). Keine Impfung. Akute Leberentzündung, die aber meist von selbst abheilt. Besonders gefährlich für Schwangere. In der Schweiz nur vereinzelte Fälle (SEVHep), Virus-Übertragung durch Lebensmittel (Schwein, Wildschwein, Hirsch) möglich.
Mehr: Hepatitis (Creapharma.ch)
Quelle: SDA - 27.07.2015