Zahnfleischprobleme bei Diabetikern
BERN - Ein unkontrollierter Diabetes kann verschiedene Organe des Körpers schädigen: Die Augen, die Nerven, die Nieren und vor allem das Herz. Diabetiker sind zudem besonders anfällig auf Zahnfleischentzündung (Gingivitis), Zahnbettentzündung (Parodontitis) und andere Munderkrankungen. Blut transportiert Sauerstoff und andere lebenswichtige Stoffe in das Körpergewebe. Auf dem gleichen Weg werden auch Stoffwechselprodukte abtransportiert. Durch die alters- oder krankheitsbedingte Verdickung der Gefässwände werden diese Austauschvorgänge verlangsamt. Damit nimmt die Widerstandskraft vom Zahnfleisch und zahntragendem Knochengewebe ab. |
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Wie andere vom Diabetes verursachte Komplikationen hängen auch Zahnfleischprobleme davon ab, ob eine Diabetes gut eingestellt ist oder nicht. Erwachsene und Kinder mit einem erhöhten Glukosespiegel leiden überdurchschnittlich häufig an schwerer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und die Zahnbettentzündung (Parodontitis) schreitet schneller voran. Die verschiedenen Keimarten in der Mundhöhle gedeihen im zuckerhaltigen Umfeld vorzüglich. Bei hohen Blutzuckerwerten steigt der Glukosegehalt des Speichels. Dadurch vermehren sich die Keime und führen zu Gingivitis und Parodontitis. Eine gute Einstellung des Diabetikers bietet den besten Schutz vor Zahnfleischerkrankungen und deren Folgen.
Diabetes kann auch andere Probleme in der Mundhöhle auslösen oder verstärken. Der Kariesbefall von jungen Diabetes-Patienten ist jedoch nicht höher als derjenige einer gesunden Vergleichsgruppe. Im Gegenteil: Gut eingestellte Diabetes-Patienten mit korrekter Mundhygiene haben nur wenig Karies, weil sie sich zuckerarm ernähren. Hingegen sind Diabetiker anfällig auf Pilzinfektionen (Mykosen). Diese entwickeln sich in der Mundhöhle bei erhöhtem Glukosespiegel des Speichels besonders gut. Pilzinfektionen lassen sich mit Medikamenten heilen. Mit korrekter zuckersenkender (antidiabetischer) Behandlung, Tabakabstinenz und guter Mundhygiene lassen sich Mykosen vermeiden. |
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Mundtrockenheit kann Zeichen eines nicht entdeckten Diabetes sein. Mundtrockenheit ist nicht nur unangenehm, sie kann auch Schmerzen, Aphthen, Zahnfleischprobleme und Karies verursachen, da durch geringen Speichelfluss ein wesentlicher Schutzfaktor im Mund fehlt.
Die beste Möglichkeit, solche Probleme zu vermeiden, ist, sich die Zähne möglichst lange gesund zu erhalten. Dazu gehören eine sorgfältige Mundhygiene und regelmässige Kontrollen durch den Zahnarzt.
Kontaktperson Felix Adank |
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Quelle: Medienmitteilungen der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft (SSO)