Senile Bettflucht wird durch Hormone ausgelöst


BASEL / ZÜRICH - Hormone sind dafür verantwortlich, dass die meisten Menschen im Alter morgens sehr früh erwachen. Das haben Forscher der Universitäten Basel und Zürich herausgefunden. Sie glauben, dass sich die senile Bettflucht dereinst mit Medikamenten behandeln lässt.

Die Forscher um Anne Eckert von der Universität Basel und Steven Brown von der Universität Zürich verglichen für ihre Studie die innere Uhr bei älteren und jüngeren Menschen, wie die Uni Basel am Dienstag mitteilte. Die innere Uhr ist ein komplexes Gebilde in unserem Körper, das aus diversen Genen und Proteinen besteht.

Sie hält diverse Körpervorgänge in einem Rhythmus von etwa 24 Stunden, vom Schlaf über die Körpertemperatur und die Verdauung bis zum Blutdruck. Die Uhr tickt bei jedem Menschen etwas anders: Einer könnte schon frühmorgens Bäume ausreissen. Ein anderer kommt erst später in die Gänge, ist dafür aber um Mitternacht immer noch munter.

Vom Nachtschwärmer zum Bettflüchter

Doch im Lauf des Lebens gibt es allgemeine Veränderungen dieses so genannten Chronotypus. Während der Pubertät wird die innere Uhr auf nachtaktiv gepolt - deshalb sind Jugendliche meist Nachtschwärmer. Ab etwa dem 20. Lebensjahr verschiebt sich die innere Uhr nach vorn - bis wir im Alter an seniler Bettflucht leiden.

Wie die Schweizer Forscher kürzlich im Fachmagazin "PNAS" berichteten, entnahmen sie insgesamt 36 Versuchspersonen eine winzige Hautbiopsie und massen in den Hautzellen die Aktivität der inneren Uhr. Die Hälfte der Probanden war zwischen 21 und 30 Jahren alt, die andere Hälfte zwischen 60 und 88 Jahren.

Es zeigte sich, dass die inneren Uhren der älteren und der jüngeren Probanden im Reagenzglas genau gleich tickten. Die wesentlichen Eigenschaften der inneren Uhr der Hautzellen selber scheine sich also mit dem Alter nicht zu verändern, schreiben die Wissenschaftler.

Hormonveränderungen

Doch das Verhalten änderte sich, als die Forscher die gleichen Zellen mit Blutserum von älteren Menschen behandelten: Die inneren Uhren verschoben sich in einer für das Alter charakteristische Weise - egal ob die Hautzellen von jungen oder alten Menschen stammten. Im Serum von jungen Menschen fand eine solche Veränderung dagegen nicht statt.

Die Forscher schliessen daraus, dass im Alter nicht die molekularen Komponenten der inneren Uhr selbst verändert sind. Vielmehr vermuten sie, dass Hormone, die im Körper zirkulieren, auf die Uhr wirken und so für die Veränderungen der Schlafgewohnheiten im Alter verantwortlich sind.

Die Wissenschaftler versuchen herauszufinden, welche Faktoren beteiligt sind. Lassen sich die Hormone identifizieren, könnten die Schlafstörungen im Alter dereinst vielleicht mit Medikamenten behandelt werden.

Quelle: SDA - 18.05.2011

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